Wissen angewendet

 

Vor einiger Zeit habe ich euch die Kreedo Academy vorgestellt. Obwohl ich schon seit vielen Jahren mein Schabemesser selbst schleife, hat der umfangreiche Online-Kurs mir noch neue Anregungen gegeben.

So habe ich nun mein Schabemesser mit einem neuen Schliff ausgestattet. Dadurch erstrahlt es jetzt in neuem Glanz und ist schärfer als je zuvor.

 


Schon seit meinem ersten Oboenrohr besitze ich ein und dasselbe Schabemesser. Ich habe es noch zu  Musikschulzeiten von meiner ersten Oboenlehrerin bekommen.  Es hat einen leichten Hohlschliff auf beiden Seiten und mit der Zeit schon ein wenig Rost angesetzt.

Der Hohlschliff macht das Schärfen eines Messers etwas anspruchsvoll, da man diesen nicht direkt schleifen kann. Dieser wird in der Fabrikation durch einen runden Schleifstein mit sehr großem Durchmesser erzeugt, den wohl niemand zu Hause zum Schärfen hat.

Mein erstes Schabemesser: leichter Hohlschliff, am Grat ist ein Mikroschliff hinzugefügt und etwas Flugrost
Mein erstes Schabemesser: leichter Hohlschliff, am Grat ist ein Mikroschliff hinzugefügt und etwas Flugrost

Dennoch kann mein ein Hohlschliffmesser natürlich auch selbst Schärfen. Das erreicht man am besten durch das Hinzufügen eines Mikroschliffs. Dabei wird der Grat einfach mit einem etwas steileren Winkel angeschliffen und dadurch geschärft.

Im Laufe der Zeit ist dieser bei meinem Messer recht groß geworden. Zudem ist das Messer in der Mitte auch ein wenig dünner als an der Spitze und am Griff.

In der Kreedo Academy habe ich erfahren, dass man das relativ leicht beheben kann und aus einem geringen Hohlschliff einen Planschliff machen kann.


Um den mittlerweile etwas großen Mikroschliff wegzubekommen benötigt man eine Diamantschleifplatte. Ein Schleifstein funktioniert hierfür nicht, da er viel zu fein ist.

Ziel ist es relativ viel Material abzutragen, um wieder eine gleichmäßige Schneide zu bekommen.

Durch flaches Auflegen auf die Schleifplatte wird zudem der Hohlschliff allmählich in einen Planschliff umgearbeitet. Das erleichtert das spätere Schärfen. Als kleiner Nebeneffekt verschwinden auch langsam die rostigen Stellen. Eventuell kann man hier noch mit ein wenig Schleifpapier nachhelfen.

 

 


Da die Bearbeitung auf der Diamantplatte sehr grob ist, muss danach noch mit dem viel feineren Schleifstein weiter geschliffen werden. Ich habe dafür den japanischen Wasserstein benutzt. Auch hier wird natürlich zuerst die 1000er Körnung und später dann die 6000er Körnung genutzt.
So langsam fängt das Messer auch wieder an zu glänzen.


Im nächsten Schritt habe ich den Grat mit dem Streichriemen abgezogen, damit man eine gleichmäßige Schärfe erreicht und man beim Schaben keine Kerben ins Rohr bekommt. Auch für schnelles Nachschärfen zwischendurch benutze ich den Streichriemen. Je regelmäßiger man diesen benutzt, desto länger dauert es bis man wieder mit dem Schleifstein ran muss.


Im Vergleich zu vorher ist mein Schabemesser nun deutlich schärfer und sieht auch etwas gepflegter aus. Der matte Streifen in der Mitte verrät noch den ehemaligen Hohlschliff. Dieser wird aber bei erneutem Schleifen immer mehr verschwinden. Der Vorteil des nun vorhandenen Planschliffs ist das einfachere Schleifen, da es keinen Mikroschliff mehr besitzt.

Die genaue Vorgehensweise und den Umgang mit den unterschiedlichen Schärfutensilien könnt ihr in der Kreedo Academy erlernen. Auch die verschiedenen Messertypen und Möglichkeiten des Schärfens werden euch dort vorgestellt. Der Online-Kurs ist so umfangreich, dass man definitiv am Ende alles über das Messerschärfen weiß.

Zum Kennenlernen probiert auch unbedingt das kleine kostenlose Tutorial aus!

 

Wer sich für einen kompletten Zugang entscheidet, kann neuerdings zwischen Monats-, Jahres- und Lifetime-ABO wählen. Alle beeinhalten übrigens einen 7 Tage Probezugang mit Zugriff auf alle Inhalte!

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